Ismail Kadare |
»Konzert am Ende des Winters« ist sicherlich Kadares bislang gewaltigstes Werk; es handelt vom Aufeinander-prallen unterschiedlicher Kulturen,von der Fremdherrschaft in Albanien und von den Spuren, die diese im einzelnen hinterlassen. Daß dieses Buch dennoch kein trocken politischer Boman geworden ist, liegt an Kadares Fähigkeit, Märchenhaftes und Mythisches in eine gleichsam realistische Erzählung fließen zu lassen. Auch gelingt es ihm, das Tragische mit dem Burlesken zu verknüpfen und den Ernst und die Dramatik der Handlung durch Ironie und Augenzwinkern zu brechen. So findet er schlußendlich auch die simpelste, gleichzeitig aber effektvollste Weise, die »gelbe Gefahr« zu bannen:»Die Chinesen? Es waren keine Chinesen hier. Wir haben sie bloß geträumt ...«
Residenz Verlag
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