Wissenswertes über die albanische Sprache Albaner oder Skipetaren?
  ALBANER ODER SKIPETAREN? Wo spricht man Albanisch?
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Karl May hat mit seinem Abenteuerroman "Durch das Land der Skipetaren" - in allerdings eigenwilliger Transkription - im deutschen Sprachraum auf ein Phänomen hingewiesen: Die Albaner bezeichnen sich selbst als "Shqiptarë" und ihr Land als "Shqipëria". Geschichtlich gesehen, ist dies Ergebnis einer Entwicklung erst in jüngerer Zeit. Im Mittelalter nannten sich die Albaner "Arbëresh", wie dies die Italo-Albaner noch heute tun. Diese Bezeichnungen gehen sprachgeschichtlich zurück auf den illyrischen Stamm der Albanoi, der in der Antike im Gebiet des jetzigen Mittelalbanien ansässig war. Er dient auch dem überwiegenden Teil der restlichen Welt bis heute als Namensgeber (die Türken sprechen, wenn sie einen Albaner meinen, von einem "Arnavut").

Woher stammten die neuen Bezeichnungen, und weshalb begann man sie zu benutzen?

Die Albaner selbst erwähnen in diesem Zusammenhang gerne das Wort "shqiponjë", das heißt "Adler", was ihrem Stolz schmeichelt, weil sie diesem Tier die Eigenschaft kämpferischer Freiheitsliebe zuordnen. Auch im Ausland spricht man hin und wieder vom "Land der Adlersöhne". Eine hübsche, romantische Deutung, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Eine plausiblere Erklärung liefert die Sprachwissenschaft: "Shqip" bedeutet im Albanischen so viel wie "deutlich" oder "klar", das alte Verb "shqipoj" meinte "klar und verständlich sprechen". Offenbar begann die altansässige Bevölkerung nach der Eroberung des Landes durch das Osmanische Reich, die eigenen Leute von den Fremden nach der Verständlichkeit des Idioms zu unterscheiden.

Die Bezeichnung "shqiptarë" für alle Menschen, mit denen man durch die gleiche Sprache verbunden ist, wird sich dann allmählich zur alltäglichen Bezeichnung für das ganze Volk der Arbëreshen verfestigt zu haben.

 

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